Kammer-Kirchenoper für einen Sprecher und sechs Sänger

Musik: Gion Antoni Derungs

Libretto: Giovanni Netzer

Zur Einweihung des Turmes wird Gion Antoni Derungs Oper "Apocalypse" unter der Leitung
von Clau Scherrer in einer Inszenierung von Giovanni Netzer und Kostümen von Martin
Leuthold aufgeführt. Das phantastische Werk mit seinen skurrilen Figuren, apokalyptischen
Reitern, babylonischen Huren und bärtigen Himmelsweisen erzählt vom Untergang der
Welt, vom Fall Babylons, und von der Hoffnung auf einen neuen Himmelsgarten. Gion Antoni
Derungs’ Oper ist grosses Welttheater und wunderbarer Stoff für eine vergängliche
Spielstätte.

Skurrile Reise durch antike Himmelsvorstellungen
Gion Antoni Derungs Oper „Apocalypse“ nach einem Libretto von Giovanni Netzer wurde
2005 zur Eröffnung der ersten Festivalausgabe in der Savogniner Kirche Son Martegn
gegeben. Das Werk beruht auf Texten der Offenbarung des Johannes und erzählt vom
Untergang der Welt. Die Apokalyptischen Reiter bringen Hunger, Krieg und Tod auf die
Erde. Eine schwangere Frau flieht vor dem Drachen in die Wüste. Die Hure Babylon lädt die
Könige der Welt zum Trinkgelage: dann fällt ihre Stadt in Schutt und Asche. Kaufleute und
Matrosen auf dem Meer sehen Babylon in Flammen aufgehen und beweinen die brennende
Stadt. Dem Teufel wird der Prozess gemacht: die Erzengel werfen ihn in den brennenden
Schwefelsee. Am Schluss gelangt der erzählende Seher in die himmlische Stadt Jerusalem
und ergibt sich ihrem friedvollen Glanz – das Ende einer albtraumhaften Reise durch die
Himmelsvorstellungen der Antike.

Skurrile Reise durch antike Himmelsvorstellungen
Die Oper „Apocalypse“ erzählt in drei Sprachen vom Untergang der Welt. Romanische,
deutsche und lateinische Textteile charakterisieren mit ihrer Sprachmelodie Szenen und
Charaktere des Werkes und verweisen auf die „Babilonia“, die Vielsprachigkeit der
Passregionen. Die Besetzung der „Apocalypse“ entspricht weitgehend jener der
Uraufführung im Jahr 2005 – die damaligen Sänger arbeiten heute an grossen Häusern,
so etwa André Morsch an der Staatsoper in Stuttgart. Origens musikalischer Leiter Clau
Scherrer erweitert die Originalbesetzung um das Dreifache und lotet die neuen
Räumlichkeiten des Juluertheaters aus. Giovanni Netzer lässt den Chor auf einer
schwebenden Bühne agieren. Martin Leuthold verpasst den Sängern nachtschwarze
Kostüme mit Apocalypsen-Tatoos aus der Stichsammlung von Albrecht Dürer.